Ortsbegehung
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09.05.2023
Rainer Ludwig an der geplanten HGÜ-Trasse

Zu einem Ortstermin in Grafenreuth, direkt an der Trasse des Südostlinks, hatte Rainer Müller, Vorsitzender der Freien Wähler im Landkreis Wunsiedel, den Landtagsabgeordneten Rainer Ludwig und einige, von der HGÜ-Leitung direkt Betroffene eingeladen. In seiner Begrüßung sagte Rainer Müller, dass die angesiedelten Landwirte Angst um ihre wirtschaftliche Existenz hätten.

Die Anwohner, hatten aktuelle Unterlagen mit den Trassenverläufen dabei: an manchen Stellen verläuft die Trasse keine 50 Meter an den landwirtschaftlichen Anwesen vorbei, so dass eine Erweiterung für diese Höfe unmöglich wird.

Der Abgeordnete informierte sich bei einem Gang durch die Flur über den geplante Erdkabel-Verlauf der HGÜ-Trasse. Dieser war mit leuchtend orangen Markierungen ausgesteckt.

„Durch die Besichtigung des tatsächlichen Trassenverlaufs habe ich nun ein genaues Bild von der Situation und den zu erwartenden Problemen“, so Rainer Ludwig

Er zeigte sich in den geschilderten Einzelfällen verwundert über die Planungen. „Es müssen Alternativen ausgelotet werden, die vorhandenen Fläche so zu nutzen, um die betroffenen Bauernhöfe großräumiger zu umgehen“

"Wir haben Angst, dass unsere Grundstücke als Erwerbsgrundlage vollkommen zerstört werden“ berichtete eine Landwirtin und machte ihrem Ärger Luft.  „Durch die breiten bis zu sechs Meter tiefen Kabelgräben und durch unsere landschaftlichen Gegebenheiten werden viele Drainagen benötigt und der Bodenaufbau kaputt gemacht. Wir wissen nicht, wie sich das auf unsere Flächen auswirkt. Hinzu kommt noch die Erwärmung durch die Leitung und evtl. auch noch die Änderung des Grundwasserflusses.“

„Tennet benötigt zur Bauausführung temporäre Arbeitsflächen. Diese sind bis zu 3 Hektar groß. Dort befürchten wir durch die schweren Baumaschinen extreme Bodenverdichtungen.
Uns wurde gesagt, wenn wir den Verträgen mit Tennet in dieser Ausführung nicht zustimmen, besteht die Gefahr, dass wir enteignet werden. Von den Tennet-Mitarbeitern hat sich noch nie jemand die Lage und die Probleme vor Ort angeschaut", so die Bäuerin weiter.
 
In seinem Plädoyer für die Betroffenen bedankte sich Rainer Ludwig bei den Landwirten und Eigentümern für die sachliche, transparente Darstellung.

„An den Trassen werde zwar grundsätzlich kein Weg mehr vorbeiführen. Der Bund bzw. die Bundesnetzagentur haben dies beschlossen. Interventionen aus der bayerischen Staatsregierung blieben leider unberücksichtigt!  Der Ausbau der Verteilnetze und HGÜ-Trassen haben im Bund auf Grund der aktuellen Stromversorgungssituation absolute Priorität“, merkte MdL Rainer Ludwig an.
 
„Ich habe aber die Sorgen der Anwohner registriert, vor allem, dass sich die Eigentümer insbesondere von Tennet übergangen und nicht ernst genommen fühlen. Ich werde dies bei einem Gespräch mit dem Stromnetzbetreiber in der kommenden Woche mit Nachdruck thematisieren und dabei die Interessen und Erwartungen der betroffenen Bürger vertreten“ versprach der Abgeordnete.


Bericht für die Presse zum Besuch Rainer Ludwigs (MdL) in Grafenreuth